Der für Wien geplante “Campus der Religionen” kommt seiner Verwirklichung näher. Auf dem Grundstück in Aspern soll in einigen Jahren auch die Kirchliche Pädagogische Hochschule (KPH) Wien/Krems eine neue Heimat finden.
Campus der Religionen: Auch die KPH wird umziehen
Der geplante Wiener “Campus der Religionen” kommt seiner Verwirklichung näher. Wie die Kathpress meldet, will die Stadt Wien den beteiligten Religionsgemeinschaften das als Campus-Standort vorgesehene 10.000-Quadratmeter-Grundstück in der Seestadt Aspern überlassen. Demnach wird der Gemeinderat die Schenkung im März beschließen. Auch die Kirchliche Pädagogische Hochschule (KPH) Wien/Krems soll ihren Hauptstandort vom aktuellen Campus in Wien-Strebersdorf in die Seestadt übersiedeln. In den nächsten Wochen und Monaten werden die Details hinsichtlich Zeitplan und weiterer Vorgehensweise ausgearbeitet und abgestimmt. Für die Praxisschulen in Strebersdorf wird es aber in den nächsten Jahren keine Änderungen geben.
“Ich freue mich sehr, dass die Erzdiözese Wien als Hauptträger der KPH dieses zukunftsweisende Projekt einer interkonfessionellen und interreligiösen Bildungs- und Begegnungsstätte forciert”, erklärte dazu Andrea Pinz, Leiterin des Amtes für Schule und Bildung der Erzdiözese Wien und Vorsitzende des Hochschulrates. Das Zusammenführen von “Campus der Religionen” und KPH sei eine große Chance, das Leben und das gesellschaftliche Miteinander in Wien mitzugestalten, so Andrea Pinz weiter. Gemeinsam mit den verschiedenen Konfessionen und Religionen werde auf dem neuen Campus die Bedeutung von Religion für den einzelnen Menschen und die menschliche Gemeinschaft zum Ausdruck gebracht, im Feiern, im Arbeiten, im Studieren und Lernen, in vielen Bereichen des Alltages.
KPH: Größte Lehrerausbildungsstätte Österreichs
Die KPH Wien/Krems ist mit insgesamt 3.500 Studierenden in der Erst- und Weiterbildung die größte Lehrerausbildungsstätte Österreichs (allgemeines Lehramt Primarstufe und Sekundarstufe 1) und gilt als landesweites Vorzeigeprojekt für den Religionsdialog: Schon jetzt bietet sie auch die Ausbildung zum Religionslehrer in sechs verschiedenen Konfessionen und Religionen – katholisch, evangelisch, orthodox, freikirchlich, islamisch und alevitisch.
“Miteinander der Religionen”
“Der Campus zeigt, dass in unserer Stadt das Miteinander der Religionen gelebt wird”, erklärte Kardinal Schönborn. “Die Seestadt ist ein faszinierendes Projekt, das ein Modell des Zusammenlebens in einer Zeit der Gegensätze in der Gesellschaft und unter den Religionen sein kann. In Zeiten, wo Religion als Problem und nicht als positiver Faktor gelebt wird, ist es wichtig zu zeigen: Es gibt einen anderen Weg. Dabei ist das Bild des Campus in einer offenen Gesellschaft wichtig: Dieser ist keine Festung der Religionen, bei denen sich jede Religion gegen die anderen verschanzt. Vielmehr ist ein Campus ein offenes Feld, das darauf angelegt ist, mit der Zivilgesellschaft für das Wohl der Stadt und für das Wohl der Menschen da zu sein.“
Foto: (c) Sabine Aßmann, Die KPH-Bibliothek auf dem Campus Wien-Strebersdorf Quelle: kathpress/26.2.2019