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Österreich | SchülerInnenzahlen in katholischen Privatschulen weiter gestiegen

Die aktuellen Zahlen zeigen einen neuen Höchststand: Im laufenden Schuljahr 2019/20 besuchen insgesamt 74.727 SchülerInnen einen der 286 katholischen Schulstandorte in Österreich. Das entspricht einem Plus von 849 SchülerInnen oder 1,15 % im Vergleich zum vergangenen Schuljahr. Der Zuwachs fällt damit etwas geringer aus als im Vorjahr. Insgesamt wachsen die Schülerzahlen aber konstant: Seit dem Schuljahr 2014/15 verzeichnen die katholischen Privatschulen ein Plus von 6,25 % bei ihren SchülerInnen.

In absoluten Zahlen entfällt der größte Teil mit österreichweit 28.652 SchülerInnen auf die privaten katholischen Gymnasien. Das entspricht rund 13,31 % aller österreichischen SchülerInnen an einer AHS. Prozentual betrachtet stellt mit 33,34 % (4.436 SchülerInnen) die Ausbildung zur Elementarpädagogik den größten Anteil; in der Erzdiözese Wien entfallen auf die sogenannten Bildungsanstalten für Elementarpädagogik (BAfEP) gar 50,99 %.

Wachstum in fast allen Diözesen und Schularten
Insgesamt besuchen mit den rund 75.000 Kindern und Jugendlichen 6,71 % der österreichischen SchülerInnen eine katholische Privatschule (KPS). Das Plus an SchülerInnen verteilt sich dabei auf acht Bundesländer. Lediglich die Diözese Innsbruck verzeichnet im Vergleich zum vergangenen Schuljahr einen minimalen Rückgang von 0,30 %. In der Erzdiözese Wien ist der katholische Schulbereich mit genau 100 Schulstandorten und fast 30.000 SchülerInnen ein besonders bedeutsamer Faktor.
Bezogen auf die verschiedenen Schularten – Volksschulen, Neue Mittelschulen, AHS, Berufsbildende Mittlere und Höhere Schulen, Bildungsanstalten und Sonderpädagogische Schulen – gibt es österreichweit lediglich bei den katholischen Polytechnischen Schulen (-7,41 %) sowie ganz minimal bei den AHS (-0,05%) einen Rückgang bei den Schülerzahlen. Das größte Wachstum zeigt sich prozentual betrachtet mit +2,7% bei den privaten katholischen Volksschulen.

Konfessionelle Vielfalt, Wachstum bei o.r.B.
Mit insgesamt 27 Religionen und religiösen Bekenntnisgemeinschaften zeigt sich die konfessionelle Vielfalt der katholischen Privatschulen. In absoluten Zahlen betrachtet ist das katholische Bekenntnis nach wie vor am stärkstem vertreten. Mehr als drei Viertel der SchülerInnen, insgesamt 57.155 oder 76,59 %, gehören der römisch-katholischen Kirche an. Es folgt die Gruppe der Kinder und Jugendlichen ohne Bekenntnis — hier zeigt sich ein deutliches Wachstum im Vergleich zum Vorjahr: 6.681 SchülerInnen oder 8,95 % ohne religiöses Bekenntnis besuchen aktuell eine heimische KPS (Schuljahr 2018/19: 6.090 oder 8,25 %). Es folgen Evangelische Kirche (A.B. und H.B.) mit 3.410 SchülerInnen oder 4,57 % und die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich mit 3.224 SchülerInnen bzw. 4,32 %. Für beide Konfessionen sind die Zahlen nahezu konstant geblieben. “Die Klassen sind ein Abbild unserer Gesellschaft“, erklärt dazu die Leiterin des Interdiözesanen Amtes für Unterricht und Erziehung Andrea Pinz.“In diesem Sinn wird an unseren Schulen auf ein bewusstes Einüben eines respektvollen und wertschätzenden Dialogs mit Menschen anderer Religionen, Einstellungen und Überzeugungen sehr großen Wert gelegt. Religiöse Fragen werden thematisiert und religiöse Haltungen haben Platz.” Es gehe immer darum, die eigene Würde und die Würde der anderen anzuerkennen und zu reflektieren, so Andrea Pinz weiter, die auch Leiterin des Amts für Schule und Bildung der Erzdiözese Wien ist.

Christliches Menschenbild als Basis katholischer Schulidentität
Das Wachstum bei SchülerInnen ohne religiöses Bekenntnis müsse man zum einen vor dem Hintergrund der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung sehen, kommentiert die Wiener Schulamts-leiterin die aktuellen Zahlen. “Zum anderen ist das ein klares Zeichen dafür, dass das Modell der katholischen Privatschule für sehr viele Familien ganz unabhängig vom Glaubensbekenntnis eine hohe Attraktivität birgt. Das Wachstum der Schulen könnte tatsächlich noch größer sein, doch an vielen Standorten sind die Schulen ausgebucht und müssen Kinder abweisen”, so Andrea Pinz.

“Unsere Schulen zeichnen sich durch hohe Qualitätsstandards aus sowohl die Bildung als auch personale, ethische und soziale Kompetenzen betreffend. Wir leben mit einer klaren Haltung die christlichen Werte, zu denen auch eine wertschätzende Offenheit gegenüber Menschen anderen Glaubens und anderer Überzeugung zählt. Daher sind uns Kinder jeder Religion und Konfession willkommen, ebenso Kinder ohne religiöses Bekenntnis. Sie alle bereichern Identität und Profil der katholischen Schulen”, beschreibt die Wiener Schulamtsleiterin die Grundhaltung der Schulen.

In der Schulpraxis, im täglichen Leben und Lernen bilde das christliche Menschenbild stets die “Basis allen Tuns”, so Andrea Pinz weiter. Der christliche Bildungszugang sehe ausnahmslos jeden Menschen als Abbild Gottes, “als einmalig und wertvoll — unabhängig von Herkunft, Leistung oder eben Religion”. Das spiele eine große Rolle angesichts einer Gesellschaft, die in religiöser und kultureller Hinsicht so plural und divers sei wie nie. “Ich denke, dass die katholische Schule an der Schnittstelle von Kirche und Gesellschaft einen wesentlichen gesellschaftlichen Auftrag erfüllt und dass hier gerade ihr betont ganzheitlich-persönlichkeitsbildender Zugang einen besonderen Stellenwert hat. Das zeigt sich eben auch an der hohen Nachfrage nach Schulplätzen an katholischen Schulen in Österreich.”

MEDIENINFORMATION | Erzbischöfliches Amt für Schule und Bildung, 23. Jänner 2020

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