Am 15. Mai 2025 machten sich 228 Schülerinnen und Schüler aus den 3. und 4. der Volksschulen in der Trägerschaft der Erzdiözese Wien frühmorgens auf den Weg nach Südmähren, um sich auf eine besondere Pilgerreise zu begeben: Sie wanderten auf den Spuren des Wiener Stadtpatrons, des heiligen Klemens Maria Hofbauer, von Znaim nach Tasswitz.
Video zur Klemenswallfahrt 2025: Klemenswallfahrt 2025
Organisiert wurde die Wallfahrt durch das Erzbischöfliche Amt für Schule und Bildung unter der Leitung von Hofrätin Mag. Andrea Pinz in Zusammenarbeit mit dem Delegaten des Apostolischen Administrators der Erzdiözese Wien, Dr. Nikolaus Krasa, der sich als Redemptoristen-Oblate dem Heiligen besonders verbunden fühlt. Begleitet wurde die Gruppe von P. Dominic O’Toole CSsR, dem Rektor des Redemptoristenklosters Maria am Gestade in Wien und P. Martin Leitgöb CSsR, dem Provinzial der Redemptoristenprovinz Wien-München.
Die Pilgerfahrt begann in Klosterbruck bei Znaim, wo Klemens Maria Hofbauer in jungen Jahren als Bäcker und Kammerdiener des Abtes tätig war und gleichzeitig die Lateinschule der Prämonstratenser besuchte. An der Statue des Heiligen bildete sich eine erste Weggemeinschaft, die während des Aufbaus des Pilgerkreuzes – zusammengefügt aus Elementen, die in den teilnehmenden Schulen gestaltet worden waren – sichtbar wurde.
Eigenes Klemens-Lied für die Wallfahrt
Trotz anfänglicher Regenschauer begann der Tag zuversichtlich mit einem Segen für alle Teilnehmenden und dem Singen des Klemens-Liedes, das von HR Mag. Christian Romanek, Fachinspektor im Ruhestand und dem Schulamt nach wie vor verbunden, speziell für die Wallfahrt komponiert und getextet worden war: „Klemens! Du gehst uns voran. Klemens! Wir fangen mit dir an. Klemens! Auf Gott hast du vertraut. Klemens! An der Kirche mitgebaut.“
Sorgen symbolisch abwerfen
Eine besonders berührende Station war das Thayaufer bei Mühlfrauen, wo die Kinder Steine mit persönlichen Sorgen beschrifteten und symbolisch in den Fluss warfen – als Zeichen dafür, dass auch Schweres von Gottes Liebe umfangen ist.
Diese Geste verknüpfte die spirituelle Dimension der Wallfahrt eindrucksvoll mit dem Vorbild des Heiligen, der sein Leben dem Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit widmete. „Wie das Wasser diesen Stein ganz umhüllt“, sagte er den Beichtenden, „so umhüllt dich mit all deiner Schuld die Liebe des Erlösers!“
Messe als feierlicher Abschluss
Die Wanderung führte weiter entlang der malerischen Thaya nach Tasswitz, begleitet von Erzählungen über das Wirken und die Werte des Heiligen. In der Kirche, die an der Stelle des Geburtshauses von Klemens gebaut wurde, fand die Wallfahrt ihren feierlichen Abschluss mit einer gemeinsamen Messe, die vom Team des SC Rennweg und einer weiteren Kollegin musikalisch gestaltet wurde.
In seiner Predigt fasste P. Martin Leitgöb CSsR noch einmal die wichtigsten Stationen zusammen und zeigte den Schülerinnen und Schülern durch sein Ordensgewand, wie der heilige Klemens vor über 200 Jahren auf seinen Wanderungen quer durch Europa unterwegs war. P. Josef Michalcik CSsR vom Tasswitzer Redemptoristenkloster zeigte sich sichtlich bewegt – so viele junge Pilger hatte seine Kirche wohl noch nie gesehen.
Ein Tag voller Gemeinschaft, Spiritualität und Neuem
Ein Imbiss in den Räumlichkeiten des Klosters rundete das Programm ab, das dank vieler helfender Hände im Hintergrund reibungslos über die Bühne gegangen war. Auch für die teilnehmenden Klassen war es ein inspirierender Tag voller Gemeinschaft, Spiritualität und neuer Erfahrungen.
Die SchülerInnen zeigten großes Interesse und Begeisterung für die vermittelten Inhalte und begegneten der Geschichte ihres Stadtpatrons mit Neugier und Offenheit. Diese Wallfahrt war mehr als nur ein Schulausflug – sie war ein lebendiges Glaubenszeugnis und ein Zeichen dafür, wie gelebte Spiritualität junge Menschen berühren und verbinden kann.
Text: Katharina Grasi-Jurik, Fachinsptektorin im Schulamt der Erzdiözese Wien
Fotos zu finden auf: https://privatschulen.at/volksschulen-gehen-auf-klemens-wallfahrt/