Der Religionsunterricht fördert die Fragekompetenz, initiiert Suchbewegungen im religiös-existenziellen Kontext und schult die Argumentationsfähigkeit. Er verpflichtet nicht auf einen Glauben, vielmehr fördert er die Entscheidungsfähigkeit der Schüler:innen in religiösen und ethischen Belangen.
Der katholische Religionsunterricht leistet einen wichtigen Beitrag zur reflexiven Grundbildung, indem er einen religiösen Weltzugang erschließt, der Orientierung in fundamentalen menschlichen Lebensfragen bietet. Er kann reflektierte Lebensbewältigung und gesellschaftliche Mitgestaltung unterstützen sowie zu einer eigenen verantworteten Position in Bezug auf Religion befähigen. Angesichts globaler Herausforderungen und einer durch digitale Medien geprägten Welt bietet der Religionsunterricht Raum für die gesellschaftlichen Fragen und Erfahrungen der Schüler:innen.
Der Religionsunterricht sensibilisiert für religiös deutbare Phänomene, schult das religiöse Sprach- und Symbolverständnis und erschließt Zugänge zu Kunst und Kultur. Er öffnet Räume für religiöse Erfahrungen, trägt zur Gestaltung des Schullebens bei und regt die Reflexion hinsichtlich einer Beteiligung am kirchlichen Leben an. Auf Basis der Auseinandersetzung mit Bibel und kirchlicher Tradition als einem sinnstiftenden Deutungshorizont für die persönliche Lebens- und Glaubensgestaltung fördert der Religionsunterricht den Erwerb religiöser und religiös-ethischer Fachkompetenzen sowie sozialer und personaler Kompetenzen. Er unterstützt die Entwicklung von Resilienz, ermutigt zu solidarischem, gewaltlosem und nachhaltigem Handeln und zur Bewältigung von Zukunftsaufgaben.
Der Religionsunterricht bietet in seiner Konfessionalität einen Zugang zur katholischen Tradition und ermöglicht die Begegnung mit religiöser und weltanschaulicher Pluralität. In einem pluralen und religiös heterogenen Kontext initiiert er Begegnungsmöglichkeiten und befähigt die Schüler:innen, die Perspektive des je Anderen wahrzunehmen, unterschiedliche Auffassungen und Einstellungen kritisch zu reflektieren und respektvoll über Weltanschauungen und Religionen zu kommunizieren.

ZUKUNFT PRÄGEN – RELIGIONSLEHRER:IN WERDEN

EIN BERUF FÜR MICH?

Auf zeitgemäße und anschauliche Weise vermitteln Religionslehrer:innen die grundlegenden Inhalte der eigenen Religion bzw. Konfession in Wechselbeziehung mit der Lebenswelt der Schüler:innen, mit Perspektiven anderer Weltreligionen sowie mit ethischen Anfragen der Gesellschaft. Als Teil eines Teams stehen Sie im Austausch mit Kolleginnen und Kollegen auch anderer Fächer sowie mit den Eltern bzw. Erziehungsberechtigten der Schüler:innen und gestalten kreativ Schulkultur mit.

WAS MACHT ZEITGEMÄSSEN RELIGIONSUNTERRICHT AUS?

Der katholische Religionsunterricht ist vielfältig. Inhaltliche Grundlage bilden die Lehrpläne, die darauf abzielen, Schüler:innen Kompetenzen für ihr Leben mitzugeben. In besonderer Weise hängt die Qualität des Unterrichts aber von der Interaktion zwischen allen Beteiligten ab, von dem Wie der Vermittlung. Hier sind Religionslehrer:innen gefragt, mit ihrem persönlichen Zugang  den Religionsunterricht frei und eigeninitiativ zu gestalten! Den einen Religionsunterricht gibt es also nicht. Und doch gibt es verbindende Elemente. Religionsunterricht eröffnet Raum: die großen Fragen des Lebens zu diskutieren, den persönlichen Glauben zu entdecken, zu zweifeln und Spiritualität zu erfahren.

KRITISCHES DENKEN ENTWICKELN, HALTUNG ZEIGEN

Guter Religionsunterricht ist dialogisch gestaltet und orientiert sich an der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen. In Begegnung mit Vertreter:innen der eigenen und anderer Religionen und Weltanschauungen macht zeitgemäßer Religionsunterricht diskursfähig und ermutigt zu kritischem Denken. So sorgt der Religionsunterricht sowohl für religiöse als auch ethische Bildung und regt an, Haltung zu zeigen. Mit Antworten aus christlicher Perspektive zu lebenspraktischen Fragen wird in einer zunehmend komplexen Welt Orientierung gegeben – immer nur als Angebot, niemals als Vorgabe.

JOB & KARRIERE

PERSPEKTIVE
Als Lehrer:in können Sie sich auf einen sinnstiftenden, sicheren Beruf mit Zukunft freuen, der viel Abwechslung mit sich bringt. Religionslehrer:innen werden besonders in den nächsten Jahren dringend gebraucht. Das kann schon jetzt aufgrund der aktuellen Alterspyramide und Geburten- und Zuzugszahlen berechnet werden. Das gilt für den Religionsunterricht an allen Schularten.
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ANFORDERUNGEN
Sie sind reflexions- und diskursfähig, begeisterungsfähig, kollegial, teamfähig und verfügen über eine ausgeprägte Sozial- und Selbstkompetenz?
Als Expert:innen bringen Sie als Mitglied der katholischen Kirche theologisches und pädagogisches Fachwissen ein und kommunizieren dieses anschaulich und altersadäquat. Sie initiieren und strukturieren Lernprozesse im Zuge der Unterrichtsvorbereitung und bleiben im konkreten Unterrichtsgeschehen flexibel. Im Wissen um Ihre Position in der Klasse sind Sie offen und aufmerksam für die Anfragen Ihrer Schüler:innen. Als Moderator:innen schaffen Sie Räume für Lern- und Dialogprozesse.
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AUSBILDUNG
Für die Volksschule erfolgt die Ausbildung ausschließlich an den vier Kirchlichen Pädagogischen Hochschulen (KPH), für alle weiterführenden Schulen erfolgt die Ausbildung an den KPH gemeinsam mit den Universitäten: KPH Edith Stein / PPH Augustinum / KPH Wien/Krems / PPH der Diözese Linz
Allgemeine Infos zur Ausbildung:
PädagogInnenbildung NEU / Allgemeinbildung – Lehramtsstudien an den Pädagogischen Hochschulen – Bereich Primarstufe und Sekundarstufe
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GEHALT
Religionslehrer:innen stehen entweder als Vertragslehrer:innen in einem Dienstverhältnis zu Bund oder Land oder werden als „kirchlich bestellte Religionslehrer.innen“ seitens der Kirche oder Religionsgesellschaft beschäftigt. Das Gehalt wird in jedem Fall vom Staat bezahlt und entspricht jenem von Lehrer:innen anderer Gegenstände. Bei einer Vollanstellung ohne Vordienstzeiten als fertig-ausgebildete/r Lehrer:in beträgt das monatliche Mindestgehalt 3.401,20 EUR brutto.“
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Weitere Informationen | www.mein-religionsunterricht.at

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