Leo feierte Gottesdienst mit Studierenden und Mitarbeitern der Päpstlichen Universitäten in Rom – Kirchenoberhaupt unterzeichnet Apostolisches Schreiben über Bildung
Papst Leo XIV. hat Studierende und Lehrende an kirchlichen Hochschulen zu einem ganzheitlichen Denkansatz aufgefordert. In einer Predigt für die Päpstlichen Hochschulen in Rom sagte er am Montagabend im Petersdom: “Heute sind wir zu Experten für unendlich kleine Details der Wirklichkeit geworden, aber wir sind unfähig, erneut einen Überblick über das Ganze zu gewinnen, eine Sichtweise, die die Dinge durch eine größere und tiefere Bedeutung zusammenhält; die christliche Erfahrung hingegen will uns lehren, das Leben und die Realität mit einem einheitlichen Blick zu betrachten, der alles umfasst und jede partielle Logik ablehnt.”
Der Papst betonte weiter: “Kirche von heute und morgen braucht diese einheitliche Zusammenschau.” Dem Beispiel von Augustinus, Thomas von Aquin, Teresa von Avila, Edith Stein und vielen anderen folgend, seien die Studierenden und Lehrenden auch heute aufgerufen, “die intellektuelle Arbeit und die Suche nach der Wahrheit fortzusetzen, ohne sie vom Leben zu trennen”. Was in den Hörsälen und Schulen geschieht, solle nicht eine abstrakte intellektuelle Übung bleiben, sondern zu einer Wirklichkeit werden, die das Leben verändern könne, so der Papst.
Hunger nach Wahrheit und Sinn stillen
Aufgabe der Erziehenden sei es, dem anderen “zu helfen, er selbst zu sein und ein eigenständiges Gewissen und kritisches Denken zu entwickeln”. Es sei notwendig, “den Hunger nach Wahrheit und Sinn zu stillen, denn ohne Wahrheit und authentischen Sinngehalt kann man in die Leere geraten und sogar sterben”, mahnte der Papst. Anlass des Gottesdienstes mit Studierenden und Lehrenden war die Heilig-Jahr-Feier der Päpstlichen Hochschulen. In Rom gibt es mehr als 20 höhere Päpstliche Bildungseinrichtungen, von denen sieben den Rang einer Päpstlichen Universität haben.
Apostolisches Schreiben unterzeichnet
Vor dem Gottesdienst unterzeichnete der Papst ein Apostolisches Schreiben aus Anlass des 60-jährigen Jubiläums der Konzilserklärung “Gravissimum educationis” über die katholische Erziehung. Das knapp zehn Seiten lange Dokument des Papstes, das am Dienstag veröffentlicht werden soll, trägt den Titel “Disegnare nuove mappe di speranza” (Neue Landkarten der Hoffnung zeichnen).
Bericht: red/kathpress /28.10.25








