„wertvoll & tatkräftig“ lautet der Titel einer engagierten Initiative für Solidarität und gesellschaftliche Verantwortung, die das Schulamt der Erzdiözese Wien für das aktuelle Schuljahr 2022/23 lanciert hat. Gestern Abend startete die Initiative, die sich an Schülerinnen und Schüler richtet und unter der Schirmherrschaft von Kardinal Schönborn steht, mit einer großen Veranstaltung unter prominenter Beteiligung in Wien.
Moderiert von Christoph Riedl und der Schülerin Lana Gruber bot die Startveranstaltung einen vielfältigen Einblick in die Initiative „wertvoll & tatkräftig“. Sie legt im Schuljahr 2022/23 den Fokus des katholischen Religionsunterrichts sowie an katholischen Schulen auf drei große Themenbereiche von besonderer Bedeutung: Demokratie & Menschenrechte, Schöpfungsverantwortung und Soziale Gerechtigkeit. Schülerinnen und Schüler sind eingeladen, sich im Rahmen von Projekten und Aktionen kreativ mit gesellschaftlich relevanten und hochaktuellen Fragestellungen auseinandersetzen und sich tatkräftig in Kirche und Gesellschaft einzubringen.
„Hoffnungsbilder“ gegen Resignation und Zukunftsangst
Die Initiative versuche Antworten anzubieten und zu aktivem Mittun zu inspirieren „angesichts der großen Herausforderungen unserer Zeit“, erklärte die Wiener Schulamtsleiterin Andrea Pinz in ihrer Begrüßungsrede die Zielsetzung des Projektes. Die Schulamtsleiterin stellte zugleich klar, dass „wertvoll & tatkräftig“ dabei voller Optimismus und Hoffnung sei: „Wir wollen im Religionsunterricht und an unseren Schulen Hoffnungsbilder zeichnen. Wir wollen gemeinsam gegen Resignation und Zukunftsangst für eine Grundstimmung des Vertrauens, der Zuversicht und der Freude stehen“, lauteten ihre programmatischen Worte an die Gäste des Abends, von denen rund 400 vor Ort und 600 per Live-Stream dem bunten Programm auf der Bühne der Expedithalle folgten.
Generalvikar Nikolaus Krasa nahm in Vertretung für Kardinal Christoph Schönborn teil, der als Schirmherr der Initiative fungiert. Der Generalvikar beschrieb den Religionsunterricht als einen „Freiraum, in dem wir probieren können“. Das geschehe im Nachdenken, im Diskutieren und immer wieder auch im Umsetzen etwa von sozialen Projekten, erklärte Krasa die besonderen Möglichkeiten, die der katholische Religionsunterricht bietet. Dies sei möglich, „weil junge Menschen Hoffnung haben, weil junge Menschen Phantasie haben, weil junge Menschen Kraft haben.“ Das sei der „geniale Raum“, den der Religionsunterricht eröffnen könne.
Hochkarätige Botschafter für wichtige Themen
Bildungsminister Martin Polaschek schickte Grußworte als Videobotschaft an die Gäste und betonte gleich eingangs, dass die Katholische Kirche im Bildungsbereich ein wichtiger und wertvoller Partner sei. Man müsse schon in der Schule bei den Kindern damit beginnen gesellschaftliche und demokratische Werte bewusstzumachen, so Polaschek. „Der Religionsunterricht und die katholischen Schulen leisten hier einen wichtigen Beitrag.“ Auch die Stadt Wien war vertreten: Gemeinderat Petr Baxant überbrachte Grüße des Bürgermeisters und lobte dann die spannenden philosophischen Diskurse, die der katholische Religionsunterricht möglich mache. Im Religionsunterricht werde Glaube geübt, das sei wichtig für viele gesellschaftliche Bereiche und für das notwendige Vertrauen in die demokratischen Institutionen. Religionsunterricht helfe auch, dass unsere Gesellschaft solidarischer wird und bleibt, so Baxant weiter.
Hochkarätig ging es weiter durch den Abend: Altbundespräsident Heinz Fischer sprach als Co-Chair des Ban Ki-moon Centre for Global Citizens für den Themenbereich Demokratie & Menschenrechte. Er beschrieb die Menschenrechte als fundamentale „Spielregeln einer Gesellschaft“ und endete seine Worte mit einer sehr klaren Botschaft: Das Gegenteil der Menschenrechte sei der Krieg. Der Journalist und Autor Hubert Gaisbauer stand als Botschafter für Schöpfungsverantwortung auf der Bühne und hielt eine poetische Rede, die sich immer wieder auf die Papst-Enzyklika „Laudato si“ bezog. Er rief auf zu einer Wirtschaft, die die Schöpfung bewahrt und nicht ausplündert: „Gehen wir auf den Zehenspitzen der Achtsamkeit durch und über unsere Welt“. Cecily Corti, Gründerin der VinziRast-Einrichtungen für Obdachlose, präsentierte den Themenbereich Soziale Gerechtigkeit. Es liege „an jedem von uns, wie es mit der Welt weitergeht“, sagte Corti. „Soziale Gerechtigkeit beginnt bei jedem einzelnen von uns.“ Dies jungen Menschen zu vermitteln, sei wirklich eine große Aufgabe. Jeder könne etwas tun, „wir gehören alle zusammen.“
Buntes Programm mit Chor, Musik und Poetry Slam
Daniel Hillisch, Michael Petzl und Sophia Neubacher ergänzten in authentischer und berührender Weise die Botschaften mit Erfahrungen aus der Sicht junger Menschen. Alle drei erzählten von ihren persönlichen, freiwilligen Engagements im Rahmen verschiedener Projekte. Musikalische, tänzerische und literarische Einlagen rundeten den Abend ab. Unter anderem begeisterte die inklusive Tanzgruppe „ICH BIN O.K.“ das Publikum in der Expedithalle. Die Poetry Slammerin Adina Wilcke lieferte in einem literarischen Feuerwerk ihre Gedanken zur Initiative. Der Chor des Musikgymnasiums Neustiftgasse präsentierte eine Vertonung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Die Band Pacheco unter Rafael Neira Wolf untermalte den Abend musikalisch.
Eigene Challenges von Beat3° und Projekte zum Anschauen
Auch Inspirationen für konkrete Projekte, die ReligionslehrerInnen mit ihren Klassen durchführen können, bot die Veranstaltung: Mathias Nell von Beat3° (www.beat3.net) präsentierte die App mit Schwerpunkt Klimaschutz. Über einen spielerischen Ansatz werden Kinder und Jugendliche dafür begeistert, sich zu engagieren. In Kooperation mit dem Schulamt hat Beat3° zehn eigene Challenges für “wertvoll & tatkräftig” entwickelt. Es gehe beispielsweise um nachhaltige Mode oder auch um die Veranstaltung eines Fair-Trade-Marktes, erklärte Nell. Die zehn Challenges werden sukzessive über das gesamte Schuljahr verteilt ausgerollt. Teilnehmende Schulklassen können Punkte sammeln und Preise gewinnen. Über die einfach zu bedienende App werden die Themen bewusst gemacht und SchülerInnen inspiriert zu echtem Engagement.
Dass der Religionsunterricht und die katholischen Schulen zu den drei Themenbereichen immer schon aktiv waren, wurde ebenso anschaulich gezeigt: ReligionslehrerInnen und SchülerInnen präsentierten den Gästen vor Ort bereits durchgeführte, spannende Projekte, die zum Nachmachen einladen.
Eine Initiative des Schulamts der Erzdiözese Wien
Mit der Initiative wertvoll & tatkräftig kommt das Katholische Schulamt Wien in besonderer Weise dem kirchlichen Bildungsauftrag nach, Gesellschaft von morgen positiv mitzuprägen. Die Rolle von Religion zum Gelingen von Gesellschaft soll für Schülerinnen und Schüler aktiv erfahrbar und für die Öffentlichkeit sichtbar werden. Teilnehmende Lehrerinnen und Lehrer werden durch Impulse für Projektinitiativen, Unterrichtsmaterialien, ein Angebot von themenorientierten Aktionen & Veranstaltungen sowie spezielle Fortbildungen unterstützt. Zudem laden in der App beat3° zehn eigens konzipierte Challenges zum Mitmachen ein. Die gesamte Startveranstaltung zur Nachschau sowie alle Informationen, Projekte und Aktionen der Initiative „wertvoll & tatkräftig“ finden Interessierte auf der Webseite www.wertvoll-tatkraeftig.at
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RÜCKFRAGEHINWEIS:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für wertvoll&tatkräftig
Sabine Aßmann
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Fotos: Erzdiözese Wien/Stefan Schönlaub